Behandlung

Seelische Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Heranwachsen und persönliche Entwicklung benötigen Zeit und sind oft auch mit Krisen und Störungen verbunden. Anstehende Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen verlaufen nicht ohne Auf und Ab und auf ganz unterschiedliche Weise. Hierbei können auch Symptome und Auffälligkeiten entstehen, die nicht einfach „herauswachsen“, sondern sich verfestigen und zu dauerhaften Belastungen führen können.

Anlässe, psychotherapeutische Hilfe zu suchen, sind z.B.:

  • Ängste
  • vermehrte Konflikte mit Gleichaltrigen, Erwachsenen oder in der Familie
  • Einnässen oder Einkoten
  • vermehrtes aggressives Verhalten
  • dissoziales Verhalten
  • Schlafstörungen
  • psychosomatische Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen
  • selbstverletzendes Verhalten
  • depressive Verstimmungen
  • suizidale Äußerungen
  • Zwänge
  • Kontakt- und Beziehungsprobleme
  • Anpassungsstörungen bei Trennung oder Verlust
  • Essstörungen
  • Suchtverhalten
  • hyperkinetische Störungen
  • Konzentrations- und/oder Leistungsprobleme

Elefant

In Deutschland gibt es aktuell drei wissenschaftlich anerkannte Verfahren (Analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie), die zur Behandlung psychischer Störungen zugelassen sind und bei denen die Krankenkasse die Kosten der Behandlung übernimmt.

Ich biete analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie an. Hierbei geht man davon aus, dass seelische Erkrankungen mit ungelösten inneren Konflikten in Zusammenhang stehen und Symptome Ausdruck innerer seelischer Not sind. Diese gilt es zu verstehen und eine ins Stocken geratene Entwicklung wieder in Gang zu bringen. Tieferliegende unbewältigte Konflikte, die im Unbewussten liegen, wie z.B. Autonomiekonflikte, unbewusste Schuldgefühle oder Loyalitätskonflikte und nicht besprechbar sind, können zu Symptomen führen. Auch können schwierige oder traumatische Erlebnisse wie Trennung, Tod, Krankheit oder Unfall die Bewältigungsstrategien von Kinder und Jugendlichen beeinträchtigen. Indem das Symptom in seiner individuellen Funktion als Hilfeschrei, Protest oder Kompensationsversuch verstanden wird, kann es überflüssig gemacht werden.

Ablauf

Zunächst findet ein Erstgespräch statt, an das sich weitere probatorische Termine anschließen können. Hierbei findet eine Diagnostik statt und die Notwendigkeit einer längerfristigen psychotherapeutischen Behandlung wird geprüft. Auch das Kind oder der Jugendliche sowie die Eltern haben die Chance zu überprüfen, ob sie eine Therapie wünschen. Der Erfolg einer Therapie gründet u.a. darauf, ob eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Behandelnden und dem Kind oder Jugendlichen sowie den Eltern entsteht. Individuell wird geschaut, in welchem Umfang die Therapie beantragt werden soll. In der Regel finden ein bis zwei Termine in der Woche zu einer festgelegten Zeit mit dem Kind oder dem Jugendlichen statt sowie Elterngespräche im Verhältnis 1:4.

Psychotherapie

Im Verlaufe der Therapie können im Rahmen einer wachsenden vertrauensvollen Beziehung belastende Gefühle, Gedanken und Fantasien zugelassen und bearbeitet werden. Es gilt, die seelische Erkrankung mit ihrer Symptomatik zu verstehen und reifere Strategien zu entwickeln sowie die allgemeine Entwicklung zu fördern. In der Behandlung von Kindern spielt neben der verbalen Kommunikation besonders das Spiel als Kommunikationsmittel und zum Verstehen der Dynamik eine herausragende Rolle. Anhand von Rollenspielen und mithilfe von Spielmaterialien wie Puppenhaus, verschiedenen Figuren wie Rittern, Tieren u.ä. sowie kreativen Mitteln wie Malen und Bauen können Kinder sich mitteilen und in Kontakt mit dem Therapeuten / der Therapeutin treten. Durch die allmähliche Einfühlung in die innere und äußere Welt des Patienten / der Patientin versteht der Therapeut / die Therapeutin das freie Spiel, die Zeichnungen und das Verhalten in seiner Bedeutung und kann bei der Verarbeitung von Konflikten behilflich sein und Heilung ermöglichen.

Steine

Elterngespräche

Während in der Kindertherapie die begleitenden Elterngespräche zur Klärung der innerfamiliären Dynamik unerlässlich sind, können sie mit zunehmendem Alter bei Jugendlichen reduziert werden. Je älter ein Jugendlicher oder junger Erwachsener ist, desto sinnvoller erscheint es für die Förderung der autonomen Entwicklung eine Therapie ohne regelmäßige Elterngespräche durchzuführen. Hierüber entscheidet der Jugendliche auch selbst.

Behandlungsverfahren

Analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie beruhen auf den gleichen Grundannahmen, bedienen sich jedoch zum Teil verschiedener Methoden. Während in der analytischen Therapie eine umfassende Bearbeitung auch früher Konflikte angestrebt wird, konzentriert sich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie auf eine fokussierte und konfliktzentrierte Bearbeitung der aktuellen Problembereiche. So findet die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in der Regel einmal wöchentlich und die analytische Psychotherapie in der Regel zweimal wöchentlich statt. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie arbeitet der Therapeut / die Therapeutin mehr direktiver, während in der analytischen Therapie mehr Raum gegeben wird und eine umfassende Bearbeitung sowie Nachreifung angestrebt wird. Abschließend lässt sich aber auch sagen, dass tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie sich besonders bei Kindern und Jugendlich nicht immer strikt voneinander abgrenzen lassen.

Kosten

Die Kosten für die Behandlung werden nach Antragsstellung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, anteilig von den Beihilfestellen und bei den Privatkassen entsprechend den jeweiligen Vertragsbedingungen.

Sonnenblumen


Hauptstraße 67 · 59439 Holzwickede · Telefon 02301/9444894 · Fax 02301/9444895 · kontakt@kjp‑neuhaus.de